Ein ziehender Schmerz in Gelenken, Knochen oder Muskeln – so macht sich „Rheuma“ meist bemerkbar. Doch Rheuma ist kein einheitliches Krankheitsbild, vielmehr umfasst es rund 400 Einzelerkrankungen des Bewegungsapparats. Und dies betrifft ganz und gar nicht nur ältere Menschen. Denn auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können davon betroffen sein.
Rheumatische Erkrankungen beschränken sich nicht nur auf den Bewegungsapparat, sondern betreffen auch Bindegewebsstrukturen im gesamten Körper. Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen können dadurch auch fast alle Organe betroffen sein. Ein Fakt, der zeigt, wie gravierend Rheuma sein kann und wie wichtig eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ist. Bei den SEETAL DOCS – Ihrem Hausarzt in Emmen-Luzern – bieten wir umfassende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, langjährige Erfahrung und ausgezeichnete Qualifikationen, um Rheuma zu behandeln und vorzubeugen.
Bei Arthrose handelt es sich um eine häufige Gelenkerkrankung. Sie entsteht durch den langsamen Abbau von Gelenkknorpel oder als Folge von Unfällen.
Bei Fibromyalgie, oder umgangssprachlich Weichteilrheuma verspüren die Patientinnen und Patienten permanente Schmerzen an vielen Stellen des Körpers.
Gicht (medizinisch Arthritis Urica) ist eine äusserst schmerzhafte, akut auftretende, entzündliche Gelenkserkrankung aufgrund erhöhter Harnsäure.
Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine chronisch entzündliche, rheumatische Erkrankung.
Bei Osteoporose baut sich die Knochensubstanz im gesamten Skelett - stärker als üblich über die Jahre - ab.
Polymyalgia rheumatica (PMR, umgangssprachlich auch Polymyalgie) ist eine häufig vorkommende rheumatologische Erkrankung, die ab dem 50. Lebensjahr auftritt.
Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronisch-entzündliche Arthritis, die bei Psoriasis-Betroffenen oder ihren Verwandten auftreten kann.
Die rheumatoide Arthritis (RA), früher auch chronische Polyarthritis genannt, ist die verbreitetste entzündliche Gelenkserkrankung.
1. Zu Beginn der Diagnosestellung steht die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, die sogenannte Anamnese. Hier befragt Ihr Rheumatologe aus Emmen-Luzern den Patienten genau zu seinen Symptomen, seiner Krankengeschichte und seinen Lebensumständen.
2. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung. Anamnesegespräch und Untersuchung liefern erste Hinweise auf die zugrundeliegende Erkrankung und das Ausmass der Gelenkentzündung. Zur genaueren Abklärung sind Blut- , Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen nötig.
3. Ultraschall: Eine wichtige Technik ist die Gelenkuntersuchung mittels Ultraschall, die so genannte Gelenksonografie. Damit kann der Arzt Flüssigkeitsansammlungen in größeren Gelenken sowie Gelenkentzündungen in kleinen Gelenken erkennen, die von außen unter Umständen nicht sichtbar sind. Auch Knochenschäden und Gelenkzerstörungen (z. B. an den Finger- und Zehengelenken) kommen so zum Vorschein.
Sehnenscheidenentzündungen und Sehneneinrisse können ebenso erkannt werden wie Schleimbeutelentzündungen oder auch Kalkablagerungen im Weichteilgewebe oder in den Gelenken. Über eine zusätzliche Bilduntersuchung mit dem Powerdoppler kann eine erhöhte Durchblutung der Gelenkhaut erkannt werden, die auf eine verstärkte Entzündung und damit eine erhöhte Krankheitsaktivität hinweist. Mit dem Ultraschall - in Verbindung mit dem Powerdoppler – ist auch eine Aussage über die Aktivität der Erkrankung möglich.
4. Röntgen: Röntgenaufnahmen von Händen und Füßen machen Gelenkzerstörungen sehr gut sichtbar: Entkalkung der Gelenkknochen können sehr früh im Krankheitsverlauf gefunden werden.
Gelenkspaltverschmälerung und Knochenschädigungen können über das konventionelle Röntgen allerdings meist erst in einem späteren Stadium einer rheumatoiden Arthritis gefunden werden. Eine frühzeitige, Leitlinien-gerechte und optimale Behandlung der rheumatoiden Arthritis verhindert allerdings die Entwicklung entsprechender Knochenschädigungen.
Die ersten im konventionellen Röntgenbild feststellbaren Veränderungen treten meist frühestens nach zwölf Monaten Krankheitsdauer auf und sind nicht selten die Folge einer leider nicht früh genug erfolgten Behandlung. Röntgenaufnahmen sind geeignet, um den Verlauf der Erkrankung und den Erfolg einer Behandlung mit Medikamenten zu kontrollieren.
Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch oder per Mail.
Die Therapie mit Medikamenten spielt in der Rheumatologie eine wesentliche Rolle. Sie hat vor allem das Ziel, die Schmerzen des Patienten zu lindern, die entzündlichen Prozesse zu blockieren und die Neubildung der Knochensubstanz zu hemmen. Dadurch erreicht man auf medikamentösem Weg eine verbesserte Funktionalität und wirkt der Versteifung der Gelenke entgegen. Es kommen verschiedene Gruppen zum Einsatz:
Zur Erhaltung der Beweglichkeit und zur Schmerzlinderung kommen auch Physiotherapie, Ergotherapie sowie physikalische Therapien wie Fango oder Wärme- und Kältebehandlungen zum Einsatz.
Physiotherapie: Die Physiotherapie (früher Krankengymnastik genannt) ist wichtig, damit der Patient, der an rheumatoider Arthritis leidet, möglichst beweglich bleibt. Die Übungen, die in der Physiotherapie erlernt und zu Hause regelmäßig weitergeführt werden sollten, stärken die Muskulatur und verbessern Beweglichkeit und Koordination. Sie lindern Schmerzen und helfen Fehlstellungen der Gelenke zu vermeiden.
Ergotherapie: Patienten lernen in der Ergotherapie, wie sie bei täglichen Aufgaben im Berufs- und Privatleben ihre schmerzenden Gelenke entlasten und schützen. Auch der Umgang mit Hilfsmitteln (zum Beispiel Greifhilfen, ergotherapeutische Bürostühle) wird erklärt und soll den Alltag erleichtern.
Physikalische Therapie: Mit Hilfe von Wärmetherapie (zum Beispiel Fango, Infrarotlicht) und Kälteanwendungen (Beutel mit gekühltem Gel, Eiswasserabreibungen) sollen die Gelenkentzündungen und Schmerzen gelindert werden. Bei akut entzündeten Gelenken hilft Wärme allerdings nicht, im Gegenteil, sie verstärkt die Beschwerden. Massagen gehören ebenfalls zur physikalischen Therapie, sie regen die Durchblutung an, lockern die Muskulatur und helfen, Schmerzen zu lindern.
Auch die Elektrotherapie verbessert die Durchblutung und verändert die Muskelspannung. Sie kann als Nieder-, Mittel-, oder Hochfrequenztherapie eingesetzt werden.
Während sich die orthopädische Rheumatologie mit den Auswirkungen rheumatischer Erkrankungen auf den Bewegungsapparat beschäftigt, und häufig operativ vorgeht, hat die internistische Rheumatologie die wichtige Aufgabe bei rheumatischen Systemerkrankungen mögliche Organmanifestationen festzustellen und medikamentös zu therapieren.
Ursachen von Rheuma sind nur bei einzelnen Erkrankungen bekannt. Den nicht- entzündlichen Krankheitsbildern wie Arthrose oder Sehnenscheidenentzündungen liegen meist altersbedingter Verschleiß oder eine Überbeanspruchung zugrunde. Risikofaktoren dafür sind:
Hormonelle Unterschiede nach den Wechseljahren und mit zunehmendem Alter schwächelnde Zellen, die eigentlich den Knochen aufbauen, begünstigen eine Osteoporose. Etwa zehn Prozent der Fälle entstehen durch Medikamente (v.a. Kortison).
Auch bei einigen anderen rheumatischen Erkrankungen kennt man die Ursache:
Osteomalazie und Rachitis: Vitamin-D-Mangel; meist aufgrund mangelnder Sonneneinstrahlung oder Mangelernährung.
Gicht: Zu viel Härnsäure im Blut (Hyperurikämie); entweder wird zu viel Harnsäure gebildet oder die Nieren scheiden zu wenig Harnsäure aus.
Bei den übrigen Rheuma-Erkrankungen richten sich Abwehrzellen gegen körpereigenes Gewebe und es entstehen Entzündungen. Rheuma ist in vielen Fällen eine Autoimmunerkrankung. Warum das Immunsystem fehlgeleitet ist, ist kaum bekannt.
Sind Sie von einer Rheuma-Erkrankung betroffen, können Sie den Krankheitsverlauf in vielen Fällen positiv beeinflussen. Etabliert sind beispielsweise Sporttherapien oder Gespräche mit Psychotherapeuten. Mit einer Ernährungsumstellung oder Entspannungstraining lindern viele Betroffene ihre Rheuma-Beschwerden. Besonders wichtig: Rauchstopp und kein übermäßiger Alkoholkonsum! Alkohol und Nikotin begünstigten Rheuma.
Die Ernährung spielt bei der Therapie von entzündlichem Rheuma eine wichtige Rolle, denn einige Lebensmittel können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. So sollten Rheumapatienten mindestens zweimal pro Woche Fisch (vor allem fetten Fisch wie Lachs und Hering) essen. Dies kann
Entzündungsprozesse in den Gelenken bremsen sowie Schmerzen und Schwellungen lindern, stellten Forscher der Harvard Medical School (Boston, USA) in einer aktuellen Studie fest. Pflanzliche Öle wie Weizenkeim-, Lein-, Raps- und Sojaöl enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die die Produktion von Arachidonsäure blockieren. Diese Substanz ist an der Bildung von Entzündungsbotenstoffen beteiligt. Grünes Gemüse wie Spinat, Kohl, Erbsen und Petersilie liefert viel Vitamin K, das für den Bewegungsapparat wichtig ist, und sollte deshalb ebenfalls regelmäßig auf dem Teller liegen.
Fleisch hingegen sollten Patienten höchstens zweimal pro Woche verzehren. Es enthält größere Mengen an Arachidonsäure. Vor allem in Schweinefleisch sind die Entzündungsförderer reichlich vorhanden.
Erste Anzeichen für eine rheumatoide Arthritis sind Schmerzen in den Handgelenken, den Finger- oder Zehengelenken, die vor allem morgens spürbar sind. In der Regel bleiben die Grund- und Mittelgelenke, sowie die Endgelenke (wo der Finger- oder Zehennagel sitzt) von der Entzündung verschont. Die sogenannte Morgensteifigkeit kann länger als 30 Minuten andauern. Typisch ist auch, dass die Schmerzen an mehreren (mindestens zwei) Gelenken gleichzeitig und meistens symmetrisch auftreten. Außerdem verursacht die Entzündung eine Schwellung der Gelenkhaut. Die betroffene Stelle fühlt sich weich an, außerdem ist sie druckempfindlich und warm.
Seltener sind mittlere und große Gelenke wie Schulter-, Ellenbogen-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenke von einer Rheumatoiden Arthritis befallen. Auch die Sehnenscheiden können sich entzünden und anschwellen. Bei Arthrosen kommt es zu vermehrten Beschwerden bei Belastung. Dies betrifft am häufigsten die Knie-und Hüftgelenke. Bei den Fingergelenken besteht eine Morgensteifigkeit nur von wenigen Minuten.
Schmerzen gehören wie Schwellung, Rötung, Überwärmung und Funktionseinschränkung zu jeder Entzündung und somit auch zu den entzündlichen Gelenkerkrankungen. Bei Arthrosen und Osteoporose sind in der Regel die Laborwerte normal.
Wir empfehlen die Behandlung durch einen spezialisierten Kinder-Rheumatologen. Wenden Sie sich hierzu an das Kantonsspital.