Wer rastet, der rostet oder „Wer den Körper bewegt, bewegt das Leben“. Sport ist die beste Altersvorsorge. Ständig auf Achse, körperlich fit und geistig rege - jeder träumt davon auch im Alter das Leben genießen zu können. Wer fit bleiben will, muss allerdings seine Kraft und Ausdauer regelmäßig trainieren.
Sportmediziner haben herausgefunden: Ab dem 45. Lebensjahr verlieren wir pro Lebensdekade bis zu 15% unserer Muskelkraft. Das macht bis zum 80. Lebensjahr glatt die Hälfte unserer Kraft aus. Die gute Nachricht: Das Minus können wir durch sportives Plus in jedem Alter durch regelmäßiges Training mindern und ausgleichen.
Bereits leichte und kaum belastende Aktivitäten reichen aus, um Ihre Gesundheit im Alter zu stärken. Man muss im Alter nicht Extrem-Sportler sein. Auch Alltags- oder Freizeitaktivitäten können einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und Fitness haben. Grundsätzlich sind alle Sportarten für ältere Menschen geeignet, die den Körper nicht übermässig belasten: Ausdauer-Training stärkt das Herz-Kreislauf-System und hilft, Übergewicht abzubauen. Kraft- Training stärkt Muskulatur und Knochen und kann vor Muskelschwund sowie Osteoporose schützen. Übungen, die die Beweglichkeit erhöhen, können wiederum zur Schmerztherapie und Sturzprophylaxe eingesetzt werden.
Grundsätzlich: Es ist in jedem Alter möglich, sich sportlich zu betätigen. Sie haben sich nie sportlich betätigt? Sie können noch immer damit beginnen, sich fit zu halten. Es kommt dabei nur auf die richtige Dosierung an. Vor Beginn Ihres Trainings müssen Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Er sagt Ihnen ehrlich, was geht und was nicht. Er kennt Ihre Krankenakte, und kann Bewegungs- und Sportmöglichkeiten empfehlen. Wer sich nicht richtig medizinisch beraten lässt, riskiert seine Gesundheit, statt sie zu fördern.
Durch regelmäßige Bewegung oder sportliche Aktivitäten können Sie bis ins hohe Alter Krankheiten wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und sogar Krebs aktiv die Schranken zeigen. Auch gegen Altersdepression schützt der Sport. Bewegung sorgt für besseres Wohlbefinden und schüttet Glückshormone aus. Und das Gehirn profitiert.
Beginnen Sie langsam und steigern Sie Ihr Bewegungsprogramms vorsichtig. Schmerzfrei trainieren lautet die Devise. Angenehm erschöpft, statt völlig ausgepowert, so sollte Ihr Training aussehen. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Intensität. Der menschliche Organismus arbeitet optimal, wenn mehr Kalorien abgebaut werden, als es die normalen täglichen Bewegungsabläufe tun. Passen Sie den Ihren Trainingsplan individuell an Alter, körperliche Verfassung und Sportart an. Allerdings ist das Alter für die Regenerationsphase wichtig, denn mit zunehmenden Jahren braucht der Körper eine längere Zeit für seine Erholung.
Personen zwischen 50 und 60 Jahren sollten jeden zweiten Tag für die Regeneration und Personen zwischen 60 und 70 drei bis vier Tage einplanen.
Gut ist was gefällt und Spaß macht! Wandern und Walkings gehören zu den beliebtesten Sportarten in der Schweiz, neben Radfahren, Schwimmen und Skifahren. Das Wandern baut Stress ab und stärkt ebenso wie das Laufen das Herz-Kreislauf-System. Zusätzlich dazu schüttet der Körper Glückshormone aus und die frische Luft stärkt das Immunsystem. Trainieren Sie regelmäßig, Obst und Apfelschorle sind ideale Snacks als kleine Zwischenmahlzeiten, achten Sie auf schützende atmungsaktive Kleidung und gutes Schuhwerk, Wanderstöcke geben Sicherheit. Laufen oder Jogging ist ein altbewährtes Ausdauertraining. Hierfür bedarf es eines gewissen Fitnessgrads, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Krafttraining ist auch in gehobenem Alter ein guter Sport um Beweglichkeit und Stoffwechsel zu fördern und die Muskulatur zu stärken. Viele Fitnessstudios bieten mittlerweile betreute Trainingskurse für Senioren an. Schwimmen, Aquajogging und Wassergymnastik kräftigen die Muskulatur und stabilisieren den Kreislauf. Aquagymnastik ist eine gute Ergänzung zum regelmässigen Schwimmtraining, denn die Übungen fördern die Beweglichkeit, dehnen den Körper und unterstützen die Muskeln, die beim Schwimmen nicht zum Einsatz kommen, ohne den Körper dabei zu sehr zu beanspruchen. Ausserdem findet das Training in der Gruppe statt, so dass ein reger Austausch zwischen Gleichgesinnten möglich ist. Kurse werden mittlerweile in vielen Hallenbädern angeboten.
Frau Dr. Med. Amineh Solberg, regio-swiss.ch | Ausgabe Zentralschweiz